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E-Learning, Scorm und LMS - Grundlagen

LMS, E-Learning und Scrom

Wir erklären Ihnen in diesem Artikel die Fachbegriffe Scorm, LMS und E-Learning Kurs.

Grundsätzlich unterscheidet man beim Thema E-Learning drei wesentliche Elemente: das Lernmanagementsystem (kurz LMS), den eigentlichen Kurs mit den Schulungsinhalten und den Standard, mit dem die beiden miteinander kommunizieren, in unserem Fall Scorm.

 

Lernmanagementsystem (LMS)

Das Lernmanagementsystem (kurz LMS) ist die zentrale Verwaltungssoftware, um Online-Kurse an Teilnehmer bereitzustellen. Typische Vertreter sind beispielsweise SAP Successfactors, das Open-Source-LMS Moodle oder auch unser kleines, aber feines IS-FOX E-Learning-System

In einem Lernmanagementsystem werden die einzelnen E-Learning-Kurse importiert und die Benutzer angelegt. Diesen Benutzern werden dann ein oder mehrere Kurse zugewiesen. Dann erhalten die Benutzer vom LMS in der Regel eine automatische Einladung per E-Mail, einen Kurs bis zu einem bestimmten Datum zu absolvieren, gerne auch mit ein oder zwei Erinnerungs-E-Mails. Diesen Teil nennt man „Einladungsmanagement“.

Im Lernmanagementsystem können Sie auch den Teilnahmeverlauf nachverfolgen und Statistiken erstellen, beispielsweise wie viele Benutzer den Kurs wenigstens gestartet und wie viele ihn bereits erfolgreich abgeschlossen haben. Viele LMS bieten hier eine direkte Schnittstelle in HR-Systeme an, andere nur einen Export als Excel-Datei.

Illustration der Schnittstellen eines E-Learning-Kurses mit den Kommunikationsstandards SCORM und xAPI und eines LMS

Der E-Learning-Kurs

Der E-Learning-Kurs enthält die eigentlichen Schulungsinhalte. Das können theoretisch sogar nur PDFs oder PowerPoint-Dateien sein, aber bei solchen Formaten wird sicher kein Lernerfolg stattfinden. Gute E-Learning-Kurse, wie unser Cyber Security Training, sind multimedial aufgebaut, enthalten Videos, interaktive Übungen und eventuell sogar verschiedene Lernpfade, je nach Kenntnisstand des Teilnehmers.

Wenn Sie eine „erfolgreiche“ Teilnahme nachweisen möchten, benötigt der Kurs einen Test bzw. Abschluss-Quiz, in der Regel mit Multiple-Choice-Fragen. Wenn diese zu einem bestimmten Prozentsatz (meist zwischen 70% und 80%) richtig beantwortet werden, meldet der Kurs ein „Test bestanden“ an das Lernmanagementsystem zurück.

Vorschaubild der Startseite eines E-Learnings-Kurses zum Thema Cyber Security

Moderne E-Learning-Kurse werden in sogenannten „Autorentools“ entwickelt. Bekannte Vertreter sind hier Articulate mit dem Produkt "Storyline" oder Adobe mit dem Produkt "Captivate". So ein Autorentool können Sie sich wie ein „aufgebohrtes“ PowerPoint vorstellen. Man erstellt einzelne Folien und setzt dort „Trigger“, die bestimmen, was passiert, wenn jemand einen Knopf drückt, oder ein Element schiebt. Am Ende drückt man auf einen Knopf und „published“ den Kurs. Dann erstellt das Autorentool mit einer Portion Magie eine ZIP-Datei mit dem kompletten Lernkurs. Diese ZIP-Datei können Sie einfach in Ihr Lernmanagementsystem hochladen.

Der Kommunikationsstandard: Scorm & Co.

Bleibt die Frage, wie sich Kurs und LMS „unterhalten“. Gott sei Dank gibt es hier internationale Standards wie den Scorm-Standard. Dadurch kann jeder E-Learning-Kurs mit jedem LMS „die gleiche Sprache sprechen“, quasi ein Universalübersetzer zwischen Kurs und Lernmanagementsystem. Der wohl bekannteste, weil mit der erste E-Learning-Standard, ist Scorm. Scorm definiert recht rudimentär, was Kurs und LMS austauschen können. Das Lernmanagementsystem schickt an den Kurs den Teilnehmername, der Kurs schickt regelmäßig zurück, wo der Teilnehmer gerade ist und ob er schon bestanden hat. Es gibt in Scorm nur zwei relevante Werte:

  • die Completion misst, ob alle Seiten angesehen wurden. Wenn ja, meldet der Kurs an das LMS „completed“
  • Der zweite Wert ist der Success. Wenn der Test erfolgreich bestanden wurde, meldet der Kurs „passed“

Das war’s dann auch schon im Groben.

Scorm ist eigentlich steinalt. Die Version 1.2 ist aus 1998, die Version 2004 aus … genau, aus 2004. Mittlerweile gibt es deutlich leistungsfähigere Nachfolger, beispielweise xAPI. Diese Technologie kommt eher aus dem „User-Experience-Tracking“. Damit kann man nachvollziehen, wie lange ein User was auf welcher Seite angesehen und angeklickt hat, also im Prinzip das, was Amazon, Facebook und Co von uns allen sammeln, wenn wir auf deren Seiten surfen. Wenn man alles sammelt, weiß man natürlich auch, ob alle Seiten besucht wurden und ob ein Test bestanden wurde.

Obwohl Scorm wirklich alt und „very basic“ ist, laufen über 95% aller E-Learning-Kurse auf der Welt immer noch im Scorm-Standard.

Warum?

  • Weil er einfach macht, was er soll
  • Weil die Einfachheit auch für Kursverwalter verständlich ist und Scorm-Kurse ziemlich reibungslos laufen
  • Und weil es in den allermeisten Fällen auch vollkommen ausreichend ist, zu wissen, ob jemand bestanden hat oder nicht. Informationen darüber, wie lange das gedauert hat oder wie viele Versuche benötigt wurden, sind eigentlich meistens nicht relevant. In Ländern wie Deutschland, die traditionell eine starke Mitbestimmung haben, sind solche Informationen auch oft (und zu Recht) nicht erwünscht

Moderne Autorentools können Ihnen aber einen Kurs in nahezu allen relevanten Standards ausspielen.